Diabetes mellitus ist der Sammelbegriff für vielfältige Störungen des menschlichen Stoffwechsels, deren Hauptmerkmal die chronische Hyperglykämie (Überzuckerung) ist. Daher spricht man auch von der „Zuckerkrankheit“. Doch nicht immer ist bei einem Diabetes nur der Kohlenhydratstoffwechsel gestört. Immer wieder lässt sich nachweisen, dass auch Fett- und Eiweißstoffwechsel aus der Balance geraten sind.
Das Insulin, ein lebensnotwendiges Stoffwechselhormon, das den Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel steuert, spielt bei der Entwicklung eines Diabetes eine entscheidende Rolle. So liegen die Ursachen für eine Diabetes-Erkrankung in unterschiedlichen Störungen der Freisetzung des Insulins aus den sogenannten Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse bis hin zu einem absoluten Insulinmangel.
Auslöser können außerdem graduell sehr unterschiedliche Störungen der Insulinwirkung an wichtigen Organen wie Gehirn, Leber, Muskulatur und Fettgewebe sein.
Für Menschen mit Diabetes stellt eine gesunde Ernährung eine Möglichkeit dar, die Symptome ihrer Krankheit zu mildern. Ein langfristiger Vitamin-Mangel kann für Diabetiker unter Umständen schmerzhafte Folgen haben. Mikronährstoffe, wie Vitamine und Mineralien, regulieren wichtige Stoffwechselfunktionen. Sie sind Bestandteile vieler Enzyme und schützen dank ihrer antioxidativen Eigenschaften die Körperzellen. Bedingt durch Krankheit, Medikamente oder Ernährung tragen Menschen mit Diabetes mellitus ein erhöhtes Risiko für einen Mangel an bestimmten Mikronährstoffen.
Typ-2-Diabetiker haben häufig einen niedrigen Magnesiumspiegel im Blut. Grund dafür sind die erhöhten Blutzuckerwerte, die zu einer veränderten Nierenfunktion und damit zu einer verstärkten Ausscheidung von Magnesium über den Urin führen. Der Mineralstoff ist wichtig zur Vorbeugung und Behandlung. Diabetiker sollten daher auf genügend Magnesium in ihrer Nahrung achten. Denn Magnesium verbessert die Wirkung von Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Folgeprobleme der Diabetes wie Netzhaut-Erkrankungen oder Nierenschäden können so vermieden werden.
Das Vitamin B1 (Thiamin) spielt eine zentrale Rolle im Glukosestoffwechsel. Vor allem Menschen mit Diabetes mellitus weisen um bis zu 75 % niedrigere Vitamin-B-1-Spiegel auf als Gesunde. Ursache ist die erhöhte renale Ausscheidung über die Nieren. Dieser Vitamin-B1-Mangel kann diabetesbedingte Nervenschäden (diabetische Neuropathie) verstärken. Das ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen der Diabetes. Außerdem fördert der Mangel Gefäßkomplikationen.
Auch das Antidiabetikum Metformin sowie Säureblocker können einen Vitamin-B12-Mangel hervorrufen. Metformin ist ein Medikament, das viele Typ-2-Diabetiker verschrieben bekommen. Es soll ihren Blutzuckerspiegel senken und die Insulinresistenz reduzieren. Vielen Metformin-Patienten fehlt daher Vitamin B12.G erade bei Diabetikern aber ist genau das äußerst ungünstig. Denn Vitamin B12 schützt gemeinsam mit Vitamin B1 und B6 die Nerven vor der gefürchteten diabetischen Neuropathie. Gleichzeitig sorgt Vitamin B12 gemeinsam mit Vitamin B6 und Folsäure für gesunde Blutgefäße. Denn die drei Vitalstoffe arbeiten am Abbau des Homocysteins, einem Stoff, der im Proteinstoffwechsel entsteht und die Blutgefäße schädigen und eine Arteriosklerose wahrscheinlicher machen kann. Da Diabetiker aber ohnehin schon von Gefäßschäden bedroht sind, können sie weitere Risikofaktoren für diese Problematik auf keinen Fall gebrauchen. Vitamin-B12-Mangel wird auch bei Autoimmunerkrankungen immer wieder bemerkt – und so auch bei Typ-1-Diabetes. Um diabetischen Nervenschäden vorzubeugen oder bestehende zu lindern, wird hochdosiertes Vitamin B12 (meist über Infusionen) verabreicht.
Diabetiker leiden oftmals unter Wundheilungsstörungen und sind anfälliger für Infekte. Durch seine entzündungshemmenden sowie immunstimulierenden Effekte ist Zink für Diabetiker ein wichtiges Spurenelement. Zink ist entscheidend beteiligt an der:
Chrom hat eine funktionelle Bedeutung für die Regulierung des Zuckerstoffwechsel. Es ist für die Wirkungsentfaltung des Insulins erforderlich und sensibilisiert zudem die ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse, wodurch die Bereitstellung von Insulin gefördert wird. Ein Chrommangel führt zur Verminderung der Glukosetoleranz und zu Störungen der Glukoseverwertung. Die Bindung von Insulin und die Aktivierung des Insulinrezeptors in der Bauchspeicheldrüse erfordern die Verfügbarkeit von Chrom. Folgen eines Chrommangels sind Störungen der Insulinwirksamkeit oder Insulinresistenz mit den sich daraus ergebenden Erkrankungsbildern und Störungen im Lipidstoffwechsel (Fettstoffwechsel) mit Erhöhung der Cholesterin- und Triglyceridwerte.
Vitamin D ist ein wahres Multitalent: Es beeinflusst die Knochengesundheit, das Abwehrsystem und den Zuckerhaushalt. Besonders Diabetiker sollten auf einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel achten, rät die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM). Im Gegensatz zu anderen Vitaminen nehmen wir Vitamin D nicht hauptsächlich mit der Nahrung auf, sondern stellen es selbst her – in unserer Haut. Allerdings benötigen wir hierzu das UV-Licht der Sonne. In den Wintermonaten reicht die Sonneneinstrahlung jedoch nicht aus, um ausreichend Vitamin D herzustellen. Daher leiden viele Menschen unter einem Vitamin-D-Mangel.